Sie ist nun sicher kein Rennmotorrad, unsere Zündapp Z 200 mit der Nennleistung von 4,5 PS bzw. 198 cm³ Hubraum.
Das war bei der Konstruktion dieses Zweirads allerdings auch nicht die Absicht: 

Im Jahr 1928 wurde ein Gesetz erlassen, das Motorrädern Steuer- und Führerscheinfreiheit zusicherte.
Die einzige Bedingung - nämlich, dass der Fahrer über 16 Jahre alt sein musste - verhalf diesem Einzylinder-Zweitakter von Zündapp zu ungeheurer Popularität, da diese Hubraumklasse bei eben dieser Altersklasse sehr beliebt war. Der kantige Stecktank war Markenzeichen, eine Beleuchtung sucht man an unserer allerdings Z 200 vergeblich, etwaige Richtungsänderungen per Handzeichen anzumelden war damals sowieso Standard.

Hergestellt wurde die Z 200 von der Zünder- und Apparatebau GesmbH in Nürnberg, die sich nach Ende des Ersten Weltkrieges nach dem Wegfall des Rüstungsgeschäft um neue Geschäftsfelder bemühte. Nach Näh-, Schreib- und Korbflechtmaschinen war der Weg offenbar zur Herstellung eigener Motorräder geebnet und hier befand man bei Zündapp in den Zwischenkriegsjahren eben Robustheit und Alltagstauglichkeit wichtiger als Hubraumstärke -  "Qualitätsvolle Motorräder für Jedermann" war das Credo.

Nürnberg selbst galt als Zentrum der Motorradindustrie, neben Zündapp machten u.a. Marken wie Astoria (später Nestoria), Hercules, Triumph und Cockerell die Nürnberger Motorradindustrie zu einem Begriff für Innovation, Qualität und motorsportlichen Erfolg.