Die MV Agusta 750 S America ist das Nachfolgemodell der legendären 750 S und wurde ab 1975 im Meccanica Verghera Agusta Werk
in Samarate in der italienischen Provinz Varese hergestellt.

Auslöser bzw. Initiatoren für die Weiterentwicklung der 750 S zu einem in jeder Hinsicht dynamischerem Motorrad waren die beiden amerikanischen
MV Agusta Fans Chris Garville und Jim Cotherman.

Garville hatte bereits eine Geschäftsbeziehung mit dem Luftfahrtbereich von MV Agosta (welcher vor allem Hubschrauber produzierte) und
Cotherman wiederum war mit Leib und Seele enthusiastischer MV Agusta Händler.

Ihre Vorstellungen und Neuentwürfe eines deutlich sportlicheren Designs des italienischen Vierzylinders fanden beim damaligen MV-Geschäftsführer sofort Gefallen und mit der 750 S als Basis für Fahrwerk und Motor gelang es ihm, in nur 50 Tagen den ersten Prototyp für Testfahrten bereit zu stellen.

Ab Frühjahr 1975 in Serie produziert, gefiel die MV Agosta 750 S America vor allem durch ihr deutlich sportlicheres Erscheinungsbild.

Mit ihrer roten (Renn-) Lackierung, einer Höckersitzbank mit noblem Wildlederbezug, den MV Cockpit-typischen Rundinstrumenten, mehr Hubraum (789,7 cm³) und 75 PS Nennleistung mit höherem Drehmoment als die Vorgängerin und einer Höchstgeschwindigkeit von 211 km/h,  schlug die „Miss America“ die Brücke zu den Grand Prix-Rennmaschinen von Phil Read und Giacomo Agostini.

Heute wie damals lässt der betörende Klang der vier Zylinder und der vier schwarzen Auspuffrohre jeden Motorradfan in vollen Zügen genießen
und in Nostalgie schwelgen.